Die‘ Frotteefetischistin‘ von der ‚Trullafabrik‘ nimmt das alles gerne…. und zaubert tolle Sachen daraus. Upcycling vom Feinsten
© Beate Zwick, Trullafabrik
Kommt Ihnen dieser Anblick irgendwie bekannt vor – die Handtücher aus Omas Wäscheschrank?
Ab und an fallen sie mir beim Aufräumen (und zum in-die-Spende-Geben) in die Hände: der Umkleideponcho von damals, die Kinder-Schlafanzüge, Omas Frotteevorhang, die Kinderwaschlappen – zu schön und ’speziell‘ zum Wegwerfen, der Stoff meistens gut erhalten – aber behalten? benutzen? Natürlich kann man die Sachen der Diakonie, Oxfam o.ä. spenden, aber was machen die damit?
Irgendwann hat meine damalige Kollegin/Geschäftspartnerin Karin Klausing die ‚Trullafabrik‘ von Beate Zwick in Aachen entdeckt. Seitdem findet altes Frottee die beste Verwendung, die man sich denken kann…..
In der Trullafabrik von Beate Zwick
entstehen aus alten Frottee-Schätzchen Spieluhren und allerlei Schmusegetier für Kinder („komische Viecher“), wunderbare und -same Kulturtaschen, aber auch „Trullas auf Kissen“ und dergleichen mehr, meist Unikate, manchmal Kleinserien, oft nach Kundenwünschen angefertigt. Der Gedanke, dass aus Omas alten Frottee-Vorhängen die Schmuseviecher für die Enkel werden, gefällt mir irgendwie. Ihnen auch?
‚Hasenköppe‘, Spieluhr Hase, Elefanten © Beate Zwick, Trullafabrik
Die ‚Trulla‘, die sich das alles einfallen lässt, Beate Zwick bezeichnet sich selbst als „Frotteefetischistin“– „bei ‚ollem‘ Frottee werde ich schwach!, sagt sie und „mir schenkt man keinen Schmuck, sondern Retro-Frottee, dann bin ich happy“.
Das Nähen und die Liebe zu Stoffen, das liegt Beate Zwick quasi in den Genen. Ihre Oma und eine Tante waren gelernte Schneiderinnen und brachten ihr den Umgang mit Stoffen bei. Sowas ist nicht Beruf sondern Berufung!
Zum Textilen Gestalten kam sie dennoch über Umwege.
Der ganze ‚Frottee-Wahnsinn‘ begann vor vielen Jahren mit ihren Frottee-Kreationen (Pullis) für ihr erstes Kind. Daraus wiederum entstanden damals ihre ‚Pullipartys‘, Veranstaltungen in der Art von Tupper-Partys – eigentlich Geschichte. Für die Trullafabrik hat sie – nach eigenen Angaben – ihren „dereinst studierten Beruf (Innenarchitektin) auf unbestimmte Zeit dekorativ an den Nagel gehängt“.
Trulla-Kulturtaschen © Beate Zwick
Den Laden in der Eilfschornstraße 6 in Aachen, direkt mitten drin, gibt es nun schon seit 12 Jahren. Zu entdecken gibt es nicht nur textile Werkstücke sondern auch die Dekorationen und Displays stammen aus der kreativen Trulla-Werkstatt (der von einer Bande Frotteemäusen bevölkerte riesige Edamer-Käse, die Pappmaschee Köpfe und……) „Ich bin sehr gerne in meiner LadenWerkstatt, mitten in Aachen – und das zu ständig wechselnden Zeiten. Entschuldigung dafür, aber hier ist Bewegung drin. Schon immer. Muß sein, bleibt so, Tradition!“ Es macht also Sinn, die aktuellen Öffnungszeiten auf der Homepage nachzulesen.
Sie erzählt, dass sie noch reichlich Nachschub an gesammelten Schätzen hat. Zu Anfang war das anders. Da musste sie noch Plakate in der Umgebung aufhängen, um an den geliebten Rohstoff zu kommen. Heute finden die Schätze auch ohne das den Weg zu ihr. Aber der Mensch ist und bleibt halt Jäger und Sammler. Und kann man jemals zu viel Frottee im Schrank haben?
Retro-Frottee-Spenden werden liebend gerne angenommen – aber bitte nur gemustert(!) und nicht zu morsch…….
Beate Zwick leibhaftig in ihrer Werkstatt:
Trullafabrik, Eilfschornsteinstraße 6, 52062 Aachen, 0241 9437693
Homepage: https://www.textildesign-aachen.de
Onlineshop bei Etsy: https://www.etsy.com/de/shop/Trullafabrik#
Oh wie fein!!! Ich fühle mich bestens charakterisiert, kann jedes Wort unterschreiben, 1000Dank dafür – ganz genau so und nicht anders ist es! Wer weiß, vielleicht fühlen sich nach diesem feinen und inspirierenden Blogbeitrag ja noch andere StoffliebhaberInnen zum „Frotteefetischismus“ berufen … ich jedenfalls mache mich jetzt an die Arbeit, das nächste Viech wartet…:)